Sonntag, 27. März 2016

Teil 2 Sonntag u Montag

27.03.16  Ostersonntag
Es regnet!
Bett hat eine schreckliche Kuhle! Bei 2,5 cm kann man reklamieren, habe mich erst letztens informiert. Hier sind es ca. 5 bis 10 cm! Rausrollen kann man jedenfalls nicht. Kissen sind besser. (am Ende geklärt)
Es ist stickig, so lange wie möglich haben wir das Fenster gekippt gelassen.
7° draußen, kaum einer unterwegs. Heute ist die Regenhose dran.
Zum Frühstück den Zettel für die Kurtaxe mitgenommen.
Alles vorhanden, viele Leute, russische Hilfen (Bedienung, Zimmermädchen). Obstsalat medaillenverdächtig: kein Apfel, aber verschiedene Beeren und Melone, Ananas… Leckerst!
Dann kommt eine schlechte Nachricht – unser Pflegefall baut weiter ab – natürlich genau an Ostern, wo keine normalen Ärzte erreichbar sind, die die Krankengeschichte kennen… Ich bin beratend tätig, per whatsapp, soweit es möglich ist. Es geht erst mal ohne Notarzt.Was soll sie auch in einem Krankenhaus?!
Bei so einem Wetter würde man daheim nicht vor die Tür gehen – wir sind im Urlaub und ziehen los. Zwei Std. gelüftet. Nach einer halben Std. hörte der Regen auf. Weit gelaufen, bis Campingplatz und Wasserturm, Reithalle, am Strand rüber bis zum Aquarium, zurück zur City. Bahn kam. Pin gibt’s, und Postkarten, die zum Abendessen noch nicht geschrieben waren.
Der Ort ist voll.
Regenhose ausziehen, zum Essen in ein Häuschen am Strand, da gibt es verschiedene Suppen. Es wird heller.
Fix und fertig, wir sind ja im Urlaub, also Mittagsruhe. Dabei scheint die Sonne ins Zimmer.
Kaffee vom Automat um die Ecke.
Zweite Runde „lüften“. Zuerst zum Turm, 5,- für zwei, Wahnsinns-Aussicht! Wow! Wobei man auf einer Seite weggeflogen wäre, wäre da nicht ein Käfig drumherum. Was für ein schöner Leuchtturm! Er leuchtet auch abends wirklich schön!
Langer Spaziergang zum Südstrand (verbessert: nicht Südstrand, das ist ja fast am Hafen, sondern Südbad), also praktisch da weitergemacht, wo wir heute Morgen aufgehört hatten. Weiter nach Süden, aber lieber hinter dem Deich, davor war es ziemlich stürmisch. Durch ein Wäldchen, Aussichtsdüne gesucht und gefunden, hier wohnen aber auch viele Leute, und wieso sind hier so viele Autos, die können doch gar nicht weit fahren!?!
Zurück an der „Hauptstraße“ entlang, rechts rein, Teestube gefunden, die ein Speiselokal bzw. Bierstube heißt, wo es zuerst so aussah, als hätte die Bedienung keine Lust, uns etwas zu verkaufen, sie guckte uns als Eindringlinge an, wir bekamen aber unsere bestellten leckeren Windbeutel, dann zurück. Halb 6 im Zimmer. Heute Abend gibt es nicht mehr viel.
Pause, genug Schritte gemacht, die Wanderschuhe sind heiß gelaufen.

Zeit zum Tippen für all das hier.
Dann los für ein kleines Abendessen. "Stadtschänke", war besser als es klingt, Flammkuchen und weitere Kleinigkeiten in der Fußgängerzone.
Als wir zurückkamen (es war ja um 8 noch hell, da heute die Zeit umgestellt wurde), standen oben am Ende am Meer ganz viele Menschen, der Himmel war teilweise lila, es sah so gut aus, veränderte sich aber innerhalb von Sekunden. Bis wir oben ankamen, kamen uns alle Leute entgegen - die Sonne muss wohl lila ins Meer versunken sein, und davor ist wohl grade ein Schiff vorbeigefahren. Morgen Abend gucken wir auf die Uhrzeit für Sonnenuntergang!
Feierabend, lesen.

28.03.16 Ostermontag
Es stürmt draußen. Zuerst spiegelt sich die aufgehende Sonne in den Scheiben gegenüber, dann wirds grau. Wir sind früh beim Frühstück. Es bläst nur so um die Ecken. Der Wetterbericht sagt Sturmböen bis 10 Windstärken voraus. Es fängt an zu regnen, die Regenhose muss nachher wieder raus.
Frühstück: immer noch Obstsalat mit allem außer Apfel! Aber der nächste hat welche, sie hätte mir extra den Rest vom alten gegeben, aber ich hatte schon zwei große Portionen. Es gibt wirklich alles, sogar eine Maschine, um frischen O-Saft zu pressen.
Wir wollen heute erst mal mit dem Bus zum Hafen fahren, unabhängig davon, ob ein Schiff kommt oder fährt. Dort kann man auch ein bisschen rumlaufen. Und dann sehen wir weiter.
Bus ab Busbahnhof - Straße runter und nach rechts um die Ecke - um 10:15 Uhr. Kostet 2,30 pro Person für die Strecke zum Hafen.
Da windets auch enorm. Ein Passagier aus dem Bus (der einzige außer uns) rennt noch schnell zu dem Katamaran, Nordlicht, dann fährt dieser weg. Fotografieren ist schwer, denn es stürmt in dem Moment heftigst, und außerdem geht der Regenschauer des Tages grade in dem Moment runter. Man sollte im Windschatten bleiben, aber für die Schiffe muss man nass werden. Die andere Fähre rechts fährt auch ab.
Auf der Toilette am Hafen gibts sogar Klopapier. Ein Vogel hat sich rein verirrt, aber er will nicht zur Tür raus, die ist zu niedrig. Armer Kerl.

Dann gehen wir mal spazieren, hier ist ja noch mehr. Erst mal NUR gegen den Wind, Schräglage, alles festhalten, Kapuze festzurren, Handschuhe benutzt, es ist halt noch etwas feucht. Dann wird es trockener.
Drüben liegt ein Seenotretter und andere Schiffe, auch ein Feuerschiff, Borkumriff, das letzte, das noch in Betrieb war, gebaut 1956, in Dienst bis 1988, um andere Schiffe vor wandernden Sandbänken zu warnen.
Wir waren die ersten heute Morgen. Das Mädchen macht dort Praktikum, Abiturientin von letztem Jahr, wir finden ein Abi-Buch mit dem Motto, das wir von unserem Kind kennen, die aber ein Jahr früher und ganz woanders Abi gemacht hat...
Wir bleiben die einzigen bei der Besichtigung des Schiffs. Dann gehen wir noch ein bisschen herum, landen in einer Raucherkneipe von Seglern, war aber nicht schlimm; Flammkuchen bzw. Linsensuppe, wieder vor zum Hafen, der Wind legt einen immer noch auf die Seite! Es kommt wieder eine Fähre, und um 13:06 nehmen wir den Bus zurück zum Ort. Wir könnten uns auch einfach in die Bahn setzen, ob da jemand kontrolliert? Aber man will ja den Tourismus unterstützen, also zahlen wir brav das Busticket.
Mittagspause. Es stürmt so gemütlich, inzwischen guckt auch die Sonne mal vor.

Mittags: Spaziergang in die andere Richtung, nach rechts die gut ausgebaute Promenade entlang. Hier sind Straßenlampen, so dass man auch im Winter im Dunkeln durch die Dünen spazieren könnte. Theoretisch mit Stöckelschuhen und Pelzmantel... aber nur theoretisch, die Insel ist eine Familieninsel. Bollerwagen gibts ganz selten, aber es gibt auch keinen Gucchi und sonstige Läden, sondern alles ganz normal.
Wir laufen am CVJM vorbei bis zur nächsten Ecke, auch hier ist noch sehr bevölkert. Seehaus oder ähnlich, wir kehren ein auf einen Irish Coffee, ein älteres Paar rückt näher, und schon ist man im Gespräch mit einem über 80jährigen Physiotherapeuten aus Bochum, noch mit eigener Praxis, aber nur noch fürs Büro zuständig.
Zurück gehen wir den Weg durch die Mitte, aber hier ziehts ja genauso schlimm. Man kommt kaum vorwärts. Besonders heftig ist es auf den letzten Metern beim Leuchtturm, da kommt der Wind durch die Straßen gefegt. Waagrecht laufen!
"Opa, siehst du da den Wind?" Cooler Satz.

Kurze Pause vor dem Abendessen, dieses in der Nachbarschaft, zwei oder drei Häuser nach links, wir werden an der Tür abgewimmelt, drin ist voll  - seltsamerweise ist drinnen auch noch voll, nachdem mindestens 8 Personen raus gekommen sind - sitzen draußen, ich bekomme ein Wasser, das hat fast Badetemperatur, nicht weil das Glas so warm ist, sondern am Wasser kann man sich wärmen. Bestelle Eiswürfel. Der Fisch war dann glücklicherweise nicht so kalt wie das Wasser warm war, sondern ganz in Ordnung, schön heiß. Was es genau war, stand nicht dabei, drei Sorten Fisch. 
Es ist irgendwie kalt. Wir gucken, ob es ein besonderer Sonnenuntergang wird, aber es wird ein normaler in die Wolken.
Noch kurz rundlaufen, aber es ist kalt, wir haben keine Lust mehr.

Im Zimmer machen wir wieder das Fenster auf und stellen was Neues fest: es pfeift nicht mehr durch die Tür! Dann lassen wir das einfach die ganze Nacht auf. Ist prima!

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